Der Wasser-Energie-Nexus. Eine politische Geographie der natürlichen Ressourcen Kirgistans

Prof. Dr. Jörg Stadelbauer, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Zentralasien verfügt über ungeheure Energieressourcen, die jedoch sehr ungleich auf die fünf postsowjetischen Staaten verteilt sind und die erst zum Teil erschlossen sind. Da fossile Energieträger fehlen oder nur in geringem Maß verfügbar sind, beruht die Energiewirtschaft Kirgistans im Wesentlichen auf der Nutzung der Wasserkraft. Doch das Wasser, das die Turbinen antreibt, wird auch für Bewässerungszwecke benötigt, insbesondere im Nachbarstaat Usbekistan und vor allem in Zeiten, in denen die Nachfrage nach elektrischem Strom geringer ist, das Wasser also lieber in Stauseen zurückgehalten wird. Daraus können sich zwischenstaatliche Konflikte ergeben, die nur mühsam zu lösen sind. Gleichzeitig lässt der angestrebte Ausbau der Wasserkraftnutzung weitere Akteure auftreten, die wirtschaftliche mit politischen Zielen verknüpfen. Diese Situation wirft Fragen auf, denen im Vortrag nachgegangen werden soll: Welche energetischen Potentiale stehen Kirgistan im Portfolio seiner natürlichen Ressourcen zur Verfügung? Wie hat sich die Nutzung dieser Möglichkeiten seit der späten Sowjetzeit entwickelt, welche aktuellen Projekte werden realisiert und welche Akteure sind daran beteiligt? In welchem Umfang besteht eine Abhängigkeit des Landes von zwischenstaatlichen Beziehungen?

EINLADUNG ZUM VORTRAG:
Donnerstag 11.01.2018, 18.30 Uhr
Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften, Zülpicher Straße 49a

Eintritt: 2,50 €
Mitglieder frei