Die Gefährdung von Küstengebieten durch Tsunamis – Eine geowissenschaftliche Perspektive

Dr. Dominik Brill, Universität zu Köln

Die zerstörerische Kraft von Tsunamis ist nicht zuletzt durch die verheerenden Ereignisse im Indischen Ozean im Dezember 2004 und in Japan im März 2011 in den Fokus öffentlicher Wahrnehmung geraten. Ausgelöst durch Erdbeben oder gewaltige Hangrutschungen durchqueren Tsunamiwellen mit Jetgeschwindigkeit ganze Ozeane, bevor sie sich an der Küste zu meterhohen Wasserbergen auftürmen. Ansätze zur Verminderung des Tsunamirisikos beruhen vorwiegend darauf, die Verwundbarkeit potentiell betroffener Küstengebiete zu reduzieren. Grundlage solcher Maßnahmen sind jedoch detaillierte Kenntnisse über die Häufigkeit und Magnitude möglicher Ereignisse. Während instrumentelle Messdaten und historische Archive zeitlich begrenzt sind, eröffnet die Untersuchung geologischer Befunde die einzigartige Möglichkeit auch das Auftreten seltener Megatsunamis einzubeziehen. So hätte es die Analyse von Tsunamisedimenten nach heutigen Erkenntnissen der Forschung ermöglicht, die Tsunamigefährdung des Indischen Ozeans oder die potentielle Wellenhöhe von Tsunamis an der Küste Sendais noch vor den verheerenden Ereignissen in den Jahren 2004 und 2011 vorauszusagen. Während diese Erkenntnisse für die genannten Tsunamis zu spät kommen, bildet die Untersuchung geologischer Befunde in anderen Regionen mit historisch nicht belegtem Tsunamirisiko die Grundlage für die Initiierung von Vorkehrungsmaßnahmen.

Die GfE lädt herzlich zum Themenvortrag in der Reihe „Risiko“ ein.

EINLADUNG ZUM VORTRAG:
Donnerstag 03.05.2018, 18.30 Uhr
Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften, Zülpicher Straße 49a

Eintritt: 2,50 €
Mitglieder frei