Karoline Messenzehl

Mit der Dr. Hohmann-Förderung unterstützt die GfE 2016 das Dissertationsprojekt “Rock slope instability in alpine systems” von Karoline Messenzehl (Universität Bonn/University of Oxford). Ziel der Arbeit ist es, kritische Steuerungsfaktoren und Verwitterungsprozesse instabiler Gesteinsformationen im alpinen Raum zu identifizieren und die raum-zeitliche Dynamik von Felssturzprozessen in alpinen Tälern zu bewerten. Die Forschungsfragen ihrer Dissertation sind aktuell von großer wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Relevanz, insbesondere für die Naturgefahren- und Risikobewertung in Hochgebirgsregionen unter dem Druck ansteigender Temperaturen und menschlicher Nutzungsaktivitäten.

Die Dr. Hohmann-Förderung schließt eine Finanzierungslücke in der finalen Phase des von Prof. Richard Dikau (Universität Bonn) betreuten Promotionsprojektes. Mit Hilfe der Förderung wurde im September 2016 der Transportflug von Felsproben mit dem Helikopter aus dem hochalpinen und infrastrukturell schlecht erschlossenen Untersuchungsgebiet des Turtmanntals in der Schweiz ermöglicht. Das Probenmaterial stellt die Grundlage für innovative Laborstudien dar, welche im Rahmen des derzeitigen Forschungsaufenthaltes von Karoline Messenzehl am Rock Breakdown Laboratory der University of Oxford erfolgen.

In Kooperation mit der Biogeomorphologin Prof. Heather Viles werden mit Hilfe von Langzeitexperimenten  zur Verwitterung in einer Klimakammer sowie felsmechanischen Tests Frier-Tau-Zyklen und temperaturabhängige Prozesse im Fels unter verschiedenen biotischen, klimatischen und lithologischen Bedingungen simuliert. Ziel ist es, neue Erkenntnisse zur Wechselbeziehung und Effizienz unterschiedlicher alpiner Felsverwitterungsmechanismen zu erhalten. Die kleinskaligen Laborsimulationen knüpfen unmittelbar an die bisherigen höherskaligen Feldbefunde und Modellierungen von Frau Messenzehl an. Das Skalenkonzept und der interdisziplinäre Methodenansatz ihres Promotionsprojektes versprechen damit ein skalenübergreifendes Systemverständnis komplexer, nicht-linearer Felsinstabilitäten und einen wichtigen Beitrag zur Naturgefahrenprädiktion in Hochgebirgsregionen.

Frau Meßenzehls durch die Dr. Hohmann-Förderung unterstützte Forschung wurde in der Fachzeitschrift Earth Surface Processes and Landforms veröffentlicht.

 

Untersuchungsgebiet in der Schweiz (Turtmanntal) mit Blick auf Barrhorn (Pipjitälli).
Untersuchungsgebiet in der Schweiz (Turtmanntal) mit Blick auf Barrhorn (Pipjitälli).

 

Transferflug der Felsproben aus dem Untersuchungsgebiet (ca. 2800 m ü. NN) zum Talgrund (ca. 1800 m ü. NN) mit dem Helikopter.
Transferflug der Felsproben aus dem Untersuchungsgebiet (ca. 2800 m ü. NN) zum Talgrund (ca. 1800 m ü. NN) mit dem Helikopter.

 

Langzeitverwitterungsexperiment in einer Klimakammer am Rock Breakdown Laboratory der University of Oxford.
Langzeitverwitterungsexperiment in einer Klimakammer am Rock Breakdown Laboratory der University of Oxford.

Weiterführende Informationen und Publikationen: